Bestnoten erhielt der Förderantrag der H&E Bohrtechnik GmbH für eine einzigartige Dosier- und Mischanlage von Bohrspülungen. Das Unternehmen wird sein Konzept demnächst in Brüssel präsentieren.
Die Digitalisierung kommt langsamer voran als geplant. Ein Grund dafür ist, dass in Tiefbauunternehmen qualifizierte Mitarbeiter zum Mischen von Spülbohrungen für die Rohrverlegung beim Breitbandausbau fehlen. Der Thüringer Unternehmer Thomas Heidler möchte dies jetzt ändern. Mit einer automatischen Dosier- und Mischmaschine für Bohrspülungen. Sein Förderantrag erhielt nun von der EU im Vorentscheid Bestnoten. Thomas Heidler ist nun eingeladen, sein Projekt in Brüssel persönlich vorzustellen.
„Wir freuen uns über die positive Rückmeldung der EU und darauf, unser Konzept bald in Brüssel präsentieren zu dürfen“, sagt Geschäftsführer Thomas Heidler. Sein EU-Förderantrag für den Bau und Vertrieb von Dosier- und Mischanlagen für Bohrspülungen hat soeben mit exzellenten Bewertungen die erste Runde überstanden. Bald wird der Ostthüringer Unternehmer nach Brüssel fahren und sein Vorhaben der zuständigen Kommission persönlich vorstellen. Innovationen im Spezialmarkt vorantreiben, wenn sie betriebswirtschaftlich sinnvoll sind, ist ein zentraler Bestandteil seiner Firmenstrategie.
„Wenn ich sehe, dass ich für mein Unternehmen eine Technik benötige, die noch nicht existiert, dann gehen wir oft selbst in die Entwicklung und stellen sie anschließend auch anderen Unternehmen zur Verfügung“, erklärt Thomas Heidler. Diese Herangehensweise, Probleme selbst zu lösen sind gerade im Spezialmarkt ein wichtiger Erfolgsfaktor. 2019 hat Thomas Heidler mit dieser Herangehensweise bereits das achte Entwicklungsprojekt gestartet. Auch bei den übrigen Projekten konnte Thomas Heilder punkten: Ein Beispiel dafür ist Bentomisch. Die Dosier- und Mischanlage für Bohrspülungen ist Ergebnis eines von der Bundesregierung geförderten ZIM-Projektes. Im vergangenen Jahr wurde es als Handwerksprojekt des Jahres durch den Wirtschaftsminister Peter Altmeier ausgezeichnet. Auf der eigenen Baustelle ist das Gerät bereits erfolgreich im Einsatz. Nun soll es, mit Unterstützung der EU, weiterentwickelt und für den flächendeckenden Einsatz optimiert werden.
Mit den Geräten kann Thomas Heidler den entscheidenden Engpass bei Tiefbauunternehmen beseitigen, der sich auch auf den Ausbau der Breitbandnetzte auswirkt: Die auf das jeweilige Gelände abgestimmte professionelle Anmischung der Bohrflüssigkeit für Spülbohrungen. „Ein Engpass ist, dass die Bohrspülungen nur von erfahrenen Spezialisten angemischt werden können“, erklärt Heidler. „Eine Bohrung unterhalb von Gewässern erfordert eine anderen Spülbohrmischung als die durch einen Felsen.“ Bei falscher Zusammensetzung entstehen Schäden an Maschinen und Bohrlöchern. Da qualifiziertes Personal fehle, könnten die Tiefbauunternehmen häufig nicht genügend Kapazitäten zur Verfügung stellen, um alle nötigen Bohrungen für das Verlegen der Kabel und Rohre vorzunehmen. Der Breitbandausbau verlangsamt sich so unnötig, wie Thomas Heidler findet.
Seit 2005 ist H&E Bohrtechnik auf gesteuerte Horizontalspülbohrungen spezialisiert. Diese Technik kommt besonders dann zum Einsatz, wenn zum Verlegen von Kabeln und Rohren, Verkehrswege, sensible Landschaftsschutzgebiete oder bebaute Flächen unterquert werden müssen. Gerade für den flächendeckenden Breitbandausbau sind horizontale Spülbohrungen derzeit wichtig.