Mit zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten hat das ostthüringische Unternehmen in den letzten Jahren dazu beigetragen, Ressourcen und Umwelt zu schonen. Die F&E-Projekte im Überblick.
Die H&E Bohrtechnik GmbH mit Sitz in Stadtroda gilt als Vorreiter innerhalb der Tiefbaubranche, wenn es darum geht, innovationsstark und ressourcenbewusst zu handeln. Bereits das Spülbohrverfahren selbst sorgt dafür, dass sensible Naturlandschaften bei der Verlegung von Rohren erhalten bleiben können. Verschiedene firmeneigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte haben das Bohren in den vergangenen Jahren noch umweltfreundlicher gestaltet, Kosten gesenkt und helfen jeden Tag dabei, wertvolle Ressourcen zu schonen.
Stete Innovation sind Thomas Heidler, dem Inhaber und Geschäftsführer der H&E Bohrtechnik GmbH, seit jeher wichtig. „Wir betrachten unser Unternehmen und die Prozesse immer wieder neu und überlegen, wo wir etwas besser machen können“, sagt er. Und wenn eine Technik gebraucht wird, die es noch nicht gibt, forscht Thomas Heidler zusammen mit seinem Team einfach selbst. In den letzten Jahren hat das Unternehmen neun Forschungsprojekte angestoßen. Davon viele zum Thema innovationsstark und ressourcenbewusst handeln. Für seine Innovationsfreude wurde das Familienunternehmen bereits mehrfach ausgezeichnet und hat einige Förderprojekte zusammen mit Kooperationspartnern aus Bund, Land, der Wirtschaft und Wissenschaft realisiert.
Innovative Forschung zur Wiederaufbereitung der Bohrgestänge
Eines der neuesten Forschungsprojekte des Spülbohrunternehmens beschäftigt sich mit der Wiederaufbereitung des Bohrgestänges. „In der Regel muss das Bohrgestänge alle zwei bis drei Jahre ausgetauscht werden. Setzt man es häufig in sandigen Böden ein, manchmal sogar schon nach einem Jahr“, sagt Thomas Heidler. Zusammen mit der technischen Hochschule in Ilmenau testete das Unternehmen ein Aufschweißverfahren, um das Bohrgestänge wieder verwenden zu können.
„Wir haben das Verfahren im Labor geprüft. Dort funktioniert es physikalisch, chemisch und mechanisch“, erzählt Heidler. Jetzt möchte er eine Halle bauen und einen Schweißroboter anschaffen, um die Bohrgestänge vor Ort vollautomatisch wieder aufzubereiten. „Mit dem Aufschweißen gehen wir davon aus, dass wir ein Gestänge drei bis fünf Mal wiederverwerten können“, sagt Heidler. „Wenn dies bei allen eingesetzten Maschinen passiert, sind es viele hundert Meter Bohrgestänge, die nicht nach einmaliger Verwendung eingeschmolzen werden müssen. So lassen sich große Mengen Energie und Ressourcen einsparen.“
Wertvolle Ressourcen schonen mit firmeneigenen Erfindungen
Wertvolle Ressourcen schonen und einsparen. Darum geht es auch bei zwei anderen Erfindungen der H&E Bohrtechnik GmbH: Dem F&E-Projekt „TerraSmart HDD“ und der Recyclinganlage für Bohrspüllösungen. Die weltweit einzigartige automatische Dosier- und Mischanlage für Bohrspüllösungen, „TerraSmart HDD“, verfügt über eine KI-basierte Bodenerkennung und übernimmt automatisch die geländespezifische Beimischung der Bentonitzuschlagstoffe zur Spülbohrlösung. „Es hat sich gezeigt, dass wir durch die automatische und sehr spezifische Mischung 30 Prozent der Zuschlagstoffe einsparen können“, sagt Thomas Heidler. Da es sich bei diesen Stoffen um teure Zuschlagstoffe und damit um wertvolle Rohstoffe handelt, schont dies die Umwelt enorm. „Das Verfahren ist patentiert und wir haben dafür auch EU-Fördermittel beantragt, da es unter anderem geeignet ist, den Breitbandausbau flächendeckend und schneller vorantreiben zu können“, erklärt Heidler.
Auch die firmeneigene Recyclinganlage für die Rückgewinnung der wertvollen Bentonit-Zuschlagstoffe unterstützt das Unternehmen dabei, möglichst ressourcenschonend zu arbeiten. „Die Recyclinganlage trennt das Bohrgemisch, so dass die eingesetzte Spülbohrlösung nicht auf einer Deponie entsorgt werden muss. Aktuell können dadurch 75 Prozent der Materialien wiederverwendet werden“, sagt Thomas Heidler.
Energie sparen und unabhängig sein mit der eigenen PV Anlage
Die Energie der Sonne clever nutzen und CO2 sparen: Das kann H&E Bohrtechnik auch mit der eigenen PV-Anlage auf dem Firmendach. Die Anlage, die pro Jahr rund 26 kWp produziert, hat seit 2017 die Einsparung von 52 Tonnen CO2 ermöglicht. Durch den Speicher mit 22 kWh ist das Unternehmen mittlerweile zu 75 Prozent energieautark. Und weitere Pläne für noch größere Einsparungen gibt es auch: „Wir wollen unsere Firmenflotte auf Elektroautos umstellen“, sagt Heidler. Und auch das nächste Forschungsprojekt des Unternehmens kommt bestimmt.