Das Baugewerbe Magazin, das Fachmedium der Baubranche, berichtet über das Forschungsvorhaben „AddBohr“ der H&E Bohrtechnik GmbH in Kooperation mit der TU Ilmenau. Der Titel des Fachbeitrags: Additive Aufarbeitung zur Lebensdauerverlängerung.
Hintergrund: Das additive Verfahren zur Aufarbeitung von gebrauchten Bohrgestängen kann Bohrgestänge nicht nur in einen neuwertigen Zustand versetzen, sondern sogar eine verschleißfestere Oberfläche generieren.
Berichtet wird über das Horizontale Spülbohrverfahren. Dabei werde das Bohrgestänge mechanisch stark beansprucht. Der abrasive Verschleiß trete dabei aber nur lokal auf: „Wird ein Mindestmaß in diesen Bereichen unterschritten, müssen die Bohrgestänge mit hohem finanziellem Aufwand neu angeschafft werden.“ Gemeinsam mit dem Fachgebiet Fertigungstechnik der TU Ilmenau hat die H&E Bohrtechnik GmbH ein Verfahren entwickelt, um diese verschlissenen Bereiche wieder auffüllen zu können: „Eingesetzt wird dabei das DED-Arc-Verfahren, ein lichtbogenbasierter, additiver Prozess unter Einsatz eines Schweißroboters“, heißt es im Fachartikel.
Durch die Auswahl eines geeigneten Zusatzwerkstoffes könne nicht nur ein Wiederherstellen der Grundkontur erzielt werden, sondern zusätzlich eine Erhöhung der Verschleißbeständigkeit in den kritischen Bereichen im Vergleich zum Ausgangswerkstoff. Die Versuche im Labor dienten der Identifikation eines geeigneten Zusatzwerkstoffes. „Die angestrebten Eigenschaften waren neben einer fehlerfreien Anbindung an den Grundwerkstoff eine Erhöhung der Verschleißfestigkeit im Vergleich zum Ausgangsmaterial.“
Neben der Wahl zielführender Schweißparameter, wie Schweißgeschwindigkeit, -kennlinie und Drahtvorschubgeschwindigkeit, spielte die Schweißstrategie und vor allem auch die Kühlstrategie eine entscheidende Rolle, um diese Ergebnisse zu erzielen. Deshalb konnten die Beteiligten auch insgesamt dieses positive Fazit ziehen:
»Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse des Forschungsprojektes „AddBohr“, dass lokal verschlissene Bohrgestänge durch additive Aufarbeitung nicht nur in einen mit neuwertigen Gestängen vergleichbaren Zustand versetzt werden können, sondern dass auf diese Weise zusätzlich eine verschleißfestere Oberfläche generierbar ist. Es ist dementsprechend zu erwarten, dass aufgearbeitete Gestänge in der praktischen Nutzung eine verlängerte Lebensdauer zeigen.«
Baugewerbe Magazin
Der gesamte Fachbeitrag ist auch online erschienen und ist unter diesem Link abrufbar: https://www.baugewerbe-magazin.de/tiefbau-tunnelbau/ded-arc-prozess-fuer-bohrgestaenge–additive-aufarbeitung-zur-lebensdauerverlaengerung.htm